Haiders rühmliches Ende hat zumindest zwei lesenswerte Kommentare hinterlassen. Einen von Robert Menasse (“Haider, der unerkannte Austrofaschist“), sowie jenen von Christoph Chorherr (“Was ist das für ein Land?“). Mekka hat am Tag nach dem Happening ein Fazit verfasst und gefragt, wie man auf diesen Tod reagieren möchte? Die Presse, in dem beide oben verlinkten Kommentare erschienen sind, hat interessanterweise erst wieder, im Rahmen der Berichterstattung zu Tod und Bestattung Haiders, beim Artikel Christoph Chorherrs die Kommentarfunktion freigeschaltet, die bei den Artikeln zuvor noch mit dem Satz Aufgrund vieler pietätloser Postings ist die Kommentierfunktion für Beiträge zum Tod Haiders bis auf weiteres deaktiviert. verabschiedet wurde. Es kann sein, dass dies auch schon zuvor geschehen ist, hier ist es mir aufgefallen. Christoph Chorherr hat in meinen Augen einerseits Recht – ja, man muss Trauerfeiern nicht zwangsläufig in voller Länge übertragen und alle, die das nicht sehen möchten, damit quälen – andererseits haben gerade solche Trauerfeiern in Österreich eine Tradition, die über jene anderer Länder hinaus geht. Dass die pompes funébre auch im Wienerischen ihren Widerhall gefunden haben, sei nur ein Indiz dafür, wie auch, dass die “schene Leich” der letzte Wunsch vieler nicht nur in Wien ansässiger Österreicher ist. Die Existenz des Wiener Vereins, der damit wirbt, dass man als frisch Verstorbener niemandem zur Last fallen muss, wenn man entsprechend vorsorgt, verstärkt diesen Eindruck nur. Mit der Übertragung des Begräbnisses und den dort gehaltenen Grabreden wird natürlich ein Bild des Verstorbenen gezeichnet, das nicht länger der Realität entspricht, dem auch unmöglich entsprechen …