OpenOffice 3.0.0 wurde am gestrigen Tag in der Finalversion veröffentlicht. In den letzten beiden Wochen wurden noch 4 Release Candidates kurzfristig eingeschoben, jetzt ist es so weit. Seither erholt sich die Seite nicht von dem DoS-Großangriff, den alle Ich-auch-haben-Woller gestartet haben. Da ich mich zu dieser Gruppe zähle, habe ich gestern ebenso mitgeholfen, dass die anderen keinen Zugriff bekommen. Wir haben uns gegenseitig ausgesperrt. Heute ging es besser, nachdem das OpenOffice-Projekt reagiert hat und jetzt eine ausschließlich auf den Downloadbereich reduzierte Seite anbietet. OpenOffice hat mit der neuen Version es geschafft, unter Mac OS X den Schritt von der bekannte X11-Oberfläche hin zur Integration des Programms in die Apple-eigene Aqua-Oberfläche zu gehen. Mich hat diese Entscheidung dazu bewegt, schon die erste Betaversion von OpenOffice 3 zu nutzen, nachdem ich mit der X11-Version nie so richtig warm geworden bin. In meinen Augen gibt es inzwischen kaum noch Gründe, im Privatbereich MS Office einzusetzen, auch deshalb, da OpenOffice die neuen Office Open XML (OOXML) Formate von Microsoft importieren kann und somit eine größtmögliche Kompatibilität zwischen diversen Officepaketen gewährleistet ist. Die Entwickler haben zum Glück auf darauf verzichtet, das Interface von Office 2007 nachahmen zu wollen, und sind beim bekannten Interface geblieben. Vielleicht ist diese Lösung nicht perfekt, aber die Nutzer sind daran gewöhnt und haben gelernt, damit zu arbeiten. Diesen Prozess wesentlich zu stören, auch wenn die neue Lösung nach einer bestimmten Einarbeitungszeit schneller oder effizienter zu bedienen wäre, halte ich für sehr riskant und im Fall von OpenOffice auch nicht unmittelbar …
Nehmen und… ?
Mac OS X ist bekannt dafür, dass im Kern ein freies Betriebssystem steckt, FreeBSD. Apple hat seine Version Darwin genannt, inzwischen aber die Verteilung einer installierbaren Distribution eingestellt. Die unteren Schichten des Betriebssystems werden ebenso zum überwiegenden Teil aus OpenSource Entwicklungen zusammengestellt. Hier bekommen Apples Eigenentwicklungen aber immer mehr Einfluss, speziell in Hinblick auf die kommende Version von OS X namens Snow Leopard. Dass diese ebenfalls als OpenSource veröffentlicht werden, war meines Wissens bisher nie der Fall. Apple beteiligt sich an Projekten, integriert sie in sein System, und gibt im Rahmen dieser Projekte auch wieder etwas zurück, gelegentlich etwas spät, zeitverzögert, aber doch. Je mehr es aber darum geht, die Eigeninteressen der Firma zu wahren, umso weniger offen wird Apple. Das iPhone ist ein komplett geschlossenes System. OpenSource scheint kaum relevant zu sein, der AppStore bietet den einzigen Zugang, um Software auf dem Gerät zu installieren. Alles hübsch mit DRM ummantelt und gesichert. Dass die Sicherung nicht lange gehalten hat, war klar. Beim iPhone 3G hat die Sache nur ein paar Tage gedauert, dann war auch dieses freigeschaltet. Die Offenheit von Apple lässt sich in Produktlinien eingrenzen. Der Mac ist am offensten, der iPod und das iPhone sind streng geschlossene Plattformen, die nur in einem streng definierten System existieren, an welches sich alle Kunden zu halten haben. Auf den Punkt gebracht hat diese Zwiespältigkeit Nek Cubrilovic. Sehr lesenswert. TechCrunchIT The New Apple Walled Garden