Ich bin ein strikter Gegner von Studienkrediten. Der Zugang zur höheren Bildung, zum dritten Bildungsweg, darf nicht durch monetäre Mangelerscheinungen begrenzt werden. Mindestanforderungen für Studien zu definieren, was die diskutierten Zugangsbeschränkungen im Grunde ja hinterrücks erledigen, halte ich für prekär, da diese ja durch die Matura gewährleistet werden sollten. Man kann argumentieren, dass die wieder geforderte Einführung von Zugangsbeschränkungen den Gymnasien die Bildungsqualifikation abspricht. Perfide, hat man im Hinderkopf, wer das fordert und wen die Lehrer als gewerkschaftliche Vertreter vor nicht allzu langer Zeit gewählt haben. Österreich hat traditionell eine international geringe Akademikerquote – wobei der Quotenvergleich ob der unterschiedlichen Bildungspflichten für bestimmte Berufszweige in verschiedenen Ländern etwas hinkt, ganz besonders im Unterrichtswesen. Mehr Studenten wären gewünscht. Aber zu welchen Kosten? Bei Wallstats habe ich die Grafik “Student Loans by the Numbers” entdeckt, die den Ablauf und das Wesen von Studienkrediten in den USA charakterisieren. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, die Zahlen zu überprüfen, gehe aber davon aus, dass sie korrekt sind. Der Auftraggeber der Grafik, College Scholarships, scheint seriös. Die durchschnittlichen Kosten der Semestergebühren an Privatuniversitäten für einen Bachelorabschluss werden mit $148.454 angegeben. Das ist im Hinblick auf das, aufgrund der Ausbildung um etwa $800.000 höhere, Lebenseinkommen, der Bildungsertrag, eine gute Investition. Das Fakt, dass 28% der KreditnehmerInnen wegen des Kredites und der daraus folgenden unsichereren finanziellen Lage nach dem Abschluss das Kinderkriegen nach hinten verschieben und damit unter Umständen ganz auf Kinder verzichten, halte ich für demografiepolitisch problematisch. Der Bildungsertrag in Österreich beträgt laut der OECD …