Ich bin ein strikter Gegner von Studienkrediten. Der Zugang zur höheren Bildung, zum dritten Bildungsweg, darf nicht durch monetäre Mangelerscheinungen begrenzt werden. Mindestanforderungen für Studien zu definieren, was die diskutierten Zugangsbeschränkungen im Grunde ja hinterrücks erledigen, halte ich für prekär, da diese ja durch die Matura gewährleistet werden sollten. Man kann argumentieren, dass die wieder geforderte Einführung von Zugangsbeschränkungen den Gymnasien die Bildungsqualifikation abspricht. Perfide, hat man im Hinderkopf, wer das fordert und wen die Lehrer als gewerkschaftliche Vertreter vor nicht allzu langer Zeit gewählt haben. Österreich hat traditionell eine international geringe Akademikerquote – wobei der Quotenvergleich ob der unterschiedlichen Bildungspflichten für bestimmte Berufszweige in verschiedenen Ländern etwas hinkt, ganz besonders im Unterrichtswesen. Mehr Studenten wären gewünscht. Aber zu welchen Kosten? Bei Wallstats habe ich die Grafik “Student Loans by the Numbers” entdeckt, die den Ablauf und das Wesen von Studienkrediten in den USA charakterisieren. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, die Zahlen zu überprüfen, gehe aber davon aus, dass sie korrekt sind. Der Auftraggeber der Grafik, College Scholarships, scheint seriös. Die durchschnittlichen Kosten der Semestergebühren an Privatuniversitäten für einen Bachelorabschluss werden mit $148.454 angegeben. Das ist im Hinblick auf das, aufgrund der Ausbildung um etwa $800.000 höhere, Lebenseinkommen, der Bildungsertrag, eine gute Investition. Das Fakt, dass 28% der KreditnehmerInnen wegen des Kredites und der daraus folgenden unsichereren finanziellen Lage nach dem Abschluss das Kinderkriegen nach hinten verschieben und damit unter Umständen ganz auf Kinder verzichten, halte ich für demografiepolitisch problematisch. Der Bildungsertrag in Österreich beträgt laut der OECD …
Über den Ursprung der Arten
Charles Darwins “On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life” wurde am 24. November 1859 publiziert. Ich bin wie üblich ein paar Tage zu spät. Dafür habe ich mich mit Wordle gespielt. Was zu erwarten war: das häufigste Wort ist “Arten”. Alle anderen Begriffe werden im Verhältnis dazu viel seltener genannt, betreffen aber zum Teil die These der natürlichen Auslese. Die Originalausgabe des Buchs gibt es im Volltext als pdf hier (92 MByte). Alle anderen Publikationen Darwins gibt es ebenfalls bei Darwin Online. Wordle The Origin of Species – Charles Darwin
Das erste Andere
Vor ein paar Tagen wurde Else™ präsentiert. “Else” ist für Deutschsprachige ein ungewöhnlicher Name, da man zuerst Else eben als Name verstehen möchte und nicht daran denkt, dass es nur Englisch sein könnte. “Else” im Sinne von “anders” ist die Intention. Passende Internationalität von Namensgebungen ist das Problem. Das Neue an Else ist nicht die Technik, zum Teil werden Komponenten verbaut, die sich auch im iPhone finden, sondern das Interface. Es folgt der Prämisse, auf 100% der Funktionen und 100% der Daten im Rahmen eines Interaktionsprozesses, der genau eine Bildschirmberührung umfasst, zugreifen zu können. Die Interaktion erfolgt mit dem Daumen jener Hand, in welcher man das Smartphone hält. Die Präsentation führt die Funktionsweise des Interfaces vor. Das von Emblaze Mobile entwickelte Interface durchbricht damit das Paradigma, dass Smartphones immer in einer Hand gehalten und mit der anderen bedient wird. Durch die Zentrierung des Interfaces auf den Daumen erhält der Benutzer eine Hand zurück. Die Konzentration auf das Gerät während der Bedienung wird zwar nicht nachlassen, aber wer weiß, in welchen Situationen man nicht doch gerne mit nur einer Hand wählen können würde. Das ist zwar mit jedem kleinen, billigen Handy möglich, Smartphones haben hier bisher das Nachsehen, lässt man andere Interfaces wie Sprachsteuerung außen vor. Ich bin gespannt, ob das first Else in irgendeiner Form den Weg zu einem österreichischen Netzbetreiber findet. Spannend ist das Gerät. Mit der Ankündigung eines eigenen SDKs und des inzwischen üblichen App Stores könnte sich bald ein neuer, interessanter Mitbewerber am Smartphone-Markt tummeln. Es gibt ein …
Weinselig
Visualisierungen, die sich nicht ganz an die Norm halten, sind immer willkommen. Bei dieser gefällt mir der einfache, minimalistische Weg, nach welchem die typischen Eigenschaften von Weinen nach Geschmack, Aroma, Charakteristik und Eindruck angeordnet wurden. Ausgehend vom rechts horizontal angeführten Wein werden strahlenförmig jene Eigenschaften verbunden, die zu dem Wein am häufigsten genannt wurden. Die Strichstärke definiert die Häufigkeit. Das größte Problem der Grafik ist ihre Größe, die von den aufgelisteten möglichen Eigenschaften definiert wird. Mit einem kleineren Bildschirm wird es unmöglich, die Grafik als ganzes betrachten zu können. Von Carl Tashian via Chart Porn