Die 10 besten Innovationen für die Stadt: Nr. 9+10

adminEnergieleben

Das Weltwirtschaftsforum hat im Oktober 2015 eine Liste von 10 Innovationen für die Stadt präsentiert, die diese Anforderungen erfüllen. Hier stelle ich die siebente und achte vor.

Die erste und zweite Innovation:: Verschieden nutzbarer Raum, Das Internet der Rohre

Die dritte und vierte Innovation: Baumpate werden, Die neue Mobilität.

Die fünfte und sechste Innovation: Co-Co-Co: Co-Erzeugung, Co-Wärme, Co-Kälte, Die teilende Stadt: Verfügbare Kapazitäten entfesseln.

Die siebente und achte Innovation: Mobilität auf Abruf, Infrastruktur als Mittel sozialer Integration

9. Smart Array: Intelligente Straßenbeleuchtung als Plattform für urbane Sensorik

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Straßenbeleuchtung ist so alltäglich, dass kaum jemand darüber nachdenkt. Man nimmt sie als gegeben an. Fast unbemerkt werden während der nächsten Jahre weltweit 4 Milliarden Lampen im öffentlichen Raum auf LED-Technologie umgestellt, um Strom zu sparen und deren Langlebigkeit zu nutzen.

Gleichzeitig steht die nächste Generation der LED-Straßenbeleuchtung in den Startlöchern. Deren Funktion geht weit hinaus über die Bereitstellung von Licht. Sie integrieren eine große Anzahl von Sensoren, um das Lampennetzwerk um ein Datennetz zu erweitern. Damit können beispielsweise Echtzeitdaten über das Wetter, Luftverschmutzung, Lärm, seismische Aktivität oder den Verkehr gesammelt werden. Mögliche Anwendungen reichen von der öffentlichen Sicherheit bis hin zur vereinfachten Parkplatzsuche. Eine inzwischen verfügbare Umsetzung bietet Sensity.

Ausgeklammert wird vom Weltwirtschaftsforum die Problematik des Datenschutzes und der Anonymität: viele der Anwendungen basieren auf Kameras. Hätte man eine an jedem Lichtmasten, würde das im Endeffekt die lückenlose Verfolgung nahezu jeder Person im öffentlichen Raum ermöglichen, wenn die rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen würden. Das wäre ein großer Schritt in Richtung Überwachungs- und Sicherheitsstaat. Ob das wirklich gewünscht ist?

10. Urban Farming: Vertikales Gemüse

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Der effiziente Anbau von Gemüse ist schon länger ein Thema. Dazu gibt es auch eine Menge Artikel hier, ich habe selbst einen vor kurzem geschrieben. Das Schöne daran: es ist unproblematisch, unkompliziert und der nächste logische Schritt. Warum?

Nahezu das gesamte Bevölkerungswachstum bis 2050 wird sich auf die Städte dieser Welt konzentrieren. Damit steigt dort unmittelbar der Bedarf an frischem Gemüse stark an: und frisches Gemüse sollte dort produziert werden, wo es konsumiert wird, und nicht quer über Kontinente transportiert, wie es jetzt der Fall ist. Dieses System produziert eine enorme Menge Abfall, den wir uns in Zukunft nicht mehr leisten können. Effizienz ist gefragt, die mit modernen Gartenbaumethoden in Bioqualität erreicht werden kann. Wir müssen dazu aber unsere Vorstellung von Gartenbau ändern. Das Glashaus hat da längst ausgedient: gestapelte Hydropanik-Systeme unter LED-Beleuchtung in geschlossenen Räumen sind die Zukunft. So kann man sogar den Kontakt von Pflanzen mit Ungeziefern so weit vermeiden, dass der Einsatz von Spritzmitteln der Vergangenheit angehört. Nur: mit Natur hat das wenig zu tun. Die hat für die Ernährung von knapp 10 Milliarden Menschen scheinbar ausgedient.

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