Im Grunde ist ja nichts besonderes daran, ein Kardinal wünscht seinem Vorgänger, ein wenig umständlich vielleicht, aber doch, gute Besserung. Was für die heutige Zeit nur so komisch anmutet, ist die Aussage, “er sei mit seinem Vorgänger im Gebet verbunden.” Heute stellt man sich, durch die Nutzung diverser allgegenwärtiger Medien, die Frage, wie das jetzt geht. Oder wie das gehen sollte. Oder funktionieren. Ist Gebet jetzt sowas wie Telepathie? Entweder bin ich hier ein wenig geschädigt worden, aber mir kommt dabei etwas, sprichwörtlich, spanisch vor. Man verbindet doch nur, im Rahmen des Networkings, ein oder auch beliebig viele Endpunkte miteinander. Ist Glaube oder das Gebet jetzt ein solches Networking, wie es jedes beliebige technische Netzwerk vorgibt? Das kann es doch nicht sein, oder? Glaube ist doch etwas sehr persönliches, habe ich immer gedacht. Für mich hört die Fragerei hier allerdings keineswegs auf. Bevor ich allerdings entgültig zum Ketzer abgestempelt werde, mir ist schon klar, wie er es gemeint hat. In einer traditionellen Weise, wie man vor 40 Jahren oder mehr über den Glauben gesprochen hat. Wo der Glaube noch eine Gemeinschaft definierte, die eben durch das gemeinsame Element Gebet miteinander verbunden war. Aber diese Gemeinschaft exisitert in unserer Gesellschaft nur noch am Rande, obwohl es viele nicht so wahrnehmen, würde ich einmal sagen. Für mich vielleicht noch nicht so sehr an den Rand gedrängt, wie für viele andere…
[Der Standard Chronik][IrgendwieKomisch] Kommt einem eine solche Aussage vor…
[zitat=DerStandard]Kardinal Christoph Schönborn, der sich derzeit noch in Frankreich aufhält, hat in einem Telefongespräch mit “Kathpress” seine Hoffnung auf baldige völlige Genesung von Kardinal König betont. Er sei im Gebet mit seinem Vorvorgänger verbunden und bitte alle, sich dem Gebet um baldige Genesung Kardinal Königs anzuschließen, sagte Schönborn. Er sei “zutiefst beeindruckt” von der vorbildlichen Haltung Kardinal Königs auch in dieser schwierigen Situation.[/zitat]