Arnold Schwarzenegger hat am 7. Dezember einen Kommentar zum Klimawandel gepostet, den ich übersetzt auf energieleben gepostet habe. Eine Diskussion des Kommentars ist notwendig, da die Argumente oberflächlich und populistisch sind. Der erste und zweite Teil der Diskussion kann nachgelesen werden, hier der Abschluss.
Gestern berichteten alle Medien, dass es am Nordpol durch ein Sturmsystem historischen Ausmaßes mitten im Winter Plusgrade bekommen könnte. Das Wetterphänomen El Niño ist stärker als jemals zuvor, trägt zusätzlich zur Erwärmung des Globus bei und ist an dem Sturm im Norden nicht unbeteiligt.
Das Problem Klimawandel wird zur Wasserscheide des 21. Jahrhunderts: die Konsequenzen, nichts zu tun, wären so hart, dass die menschliche Gesellschaft daran zerbrechen kann; Es ist das erste globale Unterfangen des Friedens.
Unabhängig davon, ob die Menschheit den Klimawandel verursacht, oder ob die Menschheit nur geringen Einfluss auf das Wetter nimmt: dass es etwas zu tun gibt, steht außer Frage.
Im ersten Fall, der dem wissenschaftlichen Konsens entspricht: alles tun, um den Anstieg der CO2-Konzentration in der Luft zu bremsen, zu stoppen und – irgendwann einmal – umzukehren, den Status Quo des Klimas zu erhalten.
Ein wichtiger Schritt wurde mit dem Weltklimavertrag von Paris Mitte Dezember getan: Die Vereinbarungen gehen in manchen Punkten weiter, als ich gedacht hätte, in anderen sieht man ihm den Kompromiss an. 1,5° Celsius mehr im Vergleich zum Ende des 19. Jahrhunderts ist weniger, als ich gedacht habe. Es ist ein Erfolg der Inselstaaten, die die ersten Opfer des steigenden Meeresspiegels wären. Die Kosten, die verursacht werden durch die Veränderungen des Klimawandels, können nicht auf die Industrienationen abgewälzt werden, gleichzeitig sollen 100 Mrd. Dollar pro Jahr bereitgestellt werden, um bedrohte Staaten zu unterstützen – rechtlich bindend sind diese Vereinbarungen aber nicht.
Der zweite Fall wäre das Akzeptieren des Status Quo, ohne Einflussnahme auf Entwicklungen, Regeln, Gesetze oder Märkte. Viele Probleme rücken in den Mittelpunkt aufgrund ihrer Virulenz, Luftverschmutzung ist eines davon. Hier werden Lösungen gefunden, egal ob man sich um den Klimawandel kümmert oder nicht. Erneuerbare Energien sind vielerorts schon günstiger als fossile: der Markt regelt, dass der Ausstoß von Treibhausgasen eingedämmt wird.
Ob das genug wäre? Was wäre, wenn der schlimmste Fall eintritt, und der Meeresspiegel um 60m steigt? Hier kann man sich eine Karte ansehen, die die überfluteten Gebiete zeigt: In Europa würde das bedeuten, dass die Niederlande nicht mehr existieren, Dänemark eine kleine Insel wäre, Berlin untergeht, genauso wie London, Hamburg, Kiel, Bremen und Hannover. Innerhalb Europas würde geschätzt jeder Zehnte ein Klimaflüchtling. Die paar Flüchtlinge aus Syrien werden nicht mal ein kleiner Probelauf gewesen sein für das, was kommen würde.
Die Welt ändert sich laufend. Über das Wie entscheiden wir mit. Darüber sollten wir uns im Klaren sein: Wir entscheiden mit.
Der Beitrag Klimawandel ist Realität: Wir müssen etwas tun. erschien zuerst auf Energieleben.