Die Mercer-Studie ist zwar schon ein Weilchen her, aber das Netz vergisst bekanntlich nicht. Ich auch nicht, wenn ich mal einen Fehler gefunden (und den Link gespeichert) habe. Die Korrektur von Fehlern interessiert im heutigen Medienbetrieb ja niemanden, weshalb es vollkommen ausreicht, den Link zu speichern und nicht sofort einen Screenshot anzufertigen. Die Meinung, es gäbe nichts älteres als die Zeitung von gestern, wird halt eins zu eins ins Web übertragen. Von Internet-Medienkompetenz ist es bei dieser Übertragung einer Überlegung, die für ein gedrucktes Medium angestellt wurde, dann aber nicht weit her. Während die Zeitung von gestern im Mistkübel oder in der Nationalbibliothek landet und damit dem unmittelbaren Zugriff entzogen wird, bleibt der Zugriff im Netz halt – leider, leider – bestehen. Laufende Korrekturen des Archivs wären für die Vermeidung immerwährender elektronischer Häme halt unabdingbar.
In diesem Fall ist der folgende Satz zum Wiener Klimaschutzprogramm, kurz Klip, der Höhepunkt des Standard–Artikels:
“Ein Ziel war, bis 2010 jährlich 2,6 Tonnen CO2-Äquivalent einzusparen. Bereits im Jahr 2007 wurde eine Reduzierung um 2,9 Tonnen erreicht.”
Wenn sich die Stadt Wien im Rahmen ihres Klimaschutzprogrammes tatsächlich die Reduzierung von 2,6 Tonnen CO2-Äquivalent vorgenommen hätte, und nicht die von 2,6 Millionen Tonnen, dann hätte das Klimaschutzprogramm wahrscheinlich zu einem bedeutend höheren Medienaufkommen geführt, als es das tatsächlich getan hat.