The Redemption of Althalus, die deutsche Ausgabe beschränkt sich nur auf den Namen des Hauptcharakters als Titel, [amazonify]3404204786::text::::Althalus:[/amazonify], ist – ausnahmsweise, könnte man sagen – ein alleinstehendes Werk des Autorenehepaares David und Leigh Eddings, das nach den jeweils mehrbändigen Werken der Belgariad oder der Elenium fast schon ein Novum darstellt.
Diese Länge (im englischen Original knapp über 900 Seiten) erzeugt für David und Leigh hier ein Problem der Kürze, da sie gewöhnt sind, die Handlung, die sie hier unterbringen, auf mehrere Bände zu verteilen. Zumindest scheint es so. Der Handlungsstrang ist geradlinig und läuft, ziemlich vorhersehbar, auf das gewünschte Ende zu. Althalus, ein Dieb aus Berufung, wird von Ghend, seinem künftigen Gegenspieler beauftragt, ein Buch zu stehlen, das sich im Haus am Ende der Welt befinden soll. Nach einem Jahr laufender Misserfolge, die die ersten 70 Seiten des Buches ausmachen, beginnt sich mit diesem Auftrag scheinbar das Blatt zu wenden. Alles läuft problemlos, nur hat er nicht mit der Katze gerechnet, die über das Buch wacht.
Damit beginnt die Handlung erst wirklich zu laufen, und David und Leigh versuchen, die Leserschaft in einen epsichen Konflikt dreier Geschwister zu verwickeln. Althalus wird im Haus am Ende der Welt zum Streiter der Schwester zweier Brüder, Dweia, und beginnt einen scheinbar unmöglichen Kampf gegen den Versuch des einen Bruders, Daeva, die Vorherrschaft über die Welt zu übernehmen. Dass die drei Geschwister auch die Götter dieser Welt sind, ist rein zufällig…
Althalus und Emerald, Emmy, eigentlich Dweia, begeben sich auf die Suche nach ihren Mitstreitern, die alle über bestimmte besondere Eigenschaften verfügen. Daeva verfügt über eine gleich große Gruppe von Untergebenen, die genau die gleichen Eigenschaften besitzen.
Was nun beginnt, ist ein systematisches Abarbeiten der jeweils gegenüberliegenden Personen der beiden Gruppen. Das problematische daran ist, dass den “Guten” dabei nie etwas geschieht, und diese immer das Glück auf ihrer Seite haben. Das kann man leicht als Deus-Ex-Machina missverstehen, aber Dweia ist nun einmal auch die Göttin des Glücks. Der Spannung ist es, gelinde gesagt, eher abträglich.
Aber um Spannung geht es hier in meinen Augen garnicht. Spannung konnten die beiden Autoren noch nie überzeugen schreiben. Dafür waren und sind sie noch immer in der Lage, äußerst unterhaltsame Charaktere zu fabrizieren, die über ihre Dialoge, die gelegentlich ein wenig zu lang sind, zumindest bei mir häufiges Lachen auszulösen in der Lage war.
Schade ist nur, dass viele der Charaktere stark an die Belgariad erinnern. Althalus trägt Züge von Belgarath, genauso wie Dweia Züge von Polgara ihr eigen nennen darf. Das trifft natürlich nur jene, die die anderen Bücher kennen, es ist aber auffällig.
Das Buch bleibt für mich zwiespältig. Einer einfache, vorhersehbare Handlung stehen sehr unterhaltsame Charaktere gegenüber, mit denen man zumindest viel Lachen kann. Spannend wird es dabei selten. Wer gerne Unterhaltung liest und viel Spaß an den Beziehungen zwischen den Charakteren hat, der ist mit dem Buch sehr gut beraten. Allen anderen, die lieber auch mehr Handlung haben wollen, sei die [amazonify]0345456327::text::::Belgariad:[/amazonify] ans Herz gelegt.